Kleinod mit Geschichte – Instandsetzung eines kleinen Stadthauses in Nürnberg
Bildnachweis: Architekturbüro Conn und Giersch
Klein, aber fein: Inmitten der Nürnberger Altstadt wurde 2018 ein schmales Wohn- und Geschäftshaus mit mittelalterlichem Kern behutsam instand gesetzt.
Dendrochronologisch auf ca. 1448 datiert, zeigt das Gebäude eindrücklich, wie viel Geschichte selbst in den kleinsten Stadthäusern steckt.
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Die Maßnahmen umfassten unter anderem:
- Dendrochronologische und restauratorische Voruntersuchungen, Bestandserfassung
– statische Ertüchtigung des Fachwerks und Dachtragwerks
– Instandsetzung der Deckenbalkenlagen und Mauerwerksanbindung zur Gebäudestabilisierung
– Ersatz, Ergänzung und Schutzmaßnahmen historischer Holzelemente
– Freilegung und Reparatur der historischen Gefache
- Erneuerung von Dachhaut, Bodenbelägen und Haustechnik
- Umgestaltung des Innenhofs
Besonderes Augenmerk galt einem Raumgestaltungskonzept, das die effektive Nutzung der begrenzten Fläche mit höchstem Respekt gegenüber dem historischen Bestand verbindet.
Die in der Voruntersuchungsphase durchgeführten archäologischen Grabungen sowie Funde wie Buntmetallschlacke lieferten Hinweise auf einen Vorgängerbau aus der Zeit des Deutschen Ordens und auf eine umfangreiche Buntmetallverarbeitung im 15. Jahrhundert im Bereich der südwestlichen Stadterweiterung – was darauf schließen lässt, dass dort vermutlich Werkstätten oder Schmieden tätig waren.