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06.12.2024

Klimaanpassung in der Frauenkirche Nürnberg – Ein Ansatz mit Luftströmungssimulation

Wie lässt sich das Innenklima einer historischen Kirche verbessern, ohne den Charakter des Gebäudes zu gefährden? Diese Frage beschäftigte unser Büro Conn und Giersch bei den Klimauntersuchungen in der Nürnberger Frauenkirche ab 2021. Die Kirche war durch Staub, Pollen und Temperaturschwankungen stark belastet, was zu Schäden an der Bausubstanz führte.

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Wir konnten  durch Strömungssimmulationen in der 3D-Umgebung Luftströmungen und Klimaprobleme präzise analysieren. So identifizierten wir Zonen mit erhöhter Staubbelastung und Kondensatbeaufschlagung. Auf dieser Grundlage entwickelten wir gezielte Maßnahmen: eine optimierte Heizungssteuerung, der Einbau von Sonnenschutz an den südlichen Fenstern und die Integration von Windfängen, die den Luftaustausch regulieren.

Besonderes Augenmerk legten wir darauf, die technischen Ergänzungen ästhetisch und funktional in die historische Architektur zu integrieren. Die neu gestaltete Windfänge bestehen aus bronzefarbenen Stahlprofilen und großflächigen Glaselementen, die den Blick auf das beeindruckende Gewölbe erhalten und gleichzeitig einen effektiven Klimaschutzgewährleisten. Außerdem wird  der Eintrag von Schmutzpartikeln und Stäuben des Straßenraums in den Kirchenraum reduziert.

Das unmittelbar erfolgte Monitoring zeigte bereits nach kurzer Zeit positive Ergebnisse: geringere Temperaturschwankungen, weniger Staubaufwirbelungen und eine stabilere Luftzirkulation. Langzeitmessungen werden weitere Einblicke geben, insbesondere während der Hochsaison.